Wasserkraftwerk Rheinfelden

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Bau:
2003 - 2012

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Modernisierung:
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Turbinentypen:
4 doppelt regulierbare
Rohrturbinen,
1 Dotierturbine

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Leistung:
100 Megawatt

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Jahresproduktion:
600 Millionen kWh

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Ausbauwassermenge:
1.500 m3/s

  • Wehrlänge: ca. 200 m
  • Wehröffnungen: 7
  • Wehrschützen: 7; je 24,5 m breit; 7,5 m hoch; 90 t
  • Kapazität: 5.400 m3/s

 


Geschichte

Im April 1884 erteilte der Kanton Aargau und im Mai 1895 das Großherzogtum Baden den damaligen Kraftwerksbetreibern, heute Energiedienst AG, die notwendigen Konzessionen zum Betrieb eines Wasserkraftwerks am Hochrhein.

Diese hatte eine Laufzeit von 90 Jahren beginnend im Jahr 1898. Im Dezember 1989 stimmten der Schweizer Bundesrat und das Regierungspräsidium Freiburg neuen Konzessionen für weitere 80 Jahre Kraftwerksbetrieb zu.

Ein Auflage legte fest, ein neues Kraftwerk mit höherer Stromproduktion zu errichten. Energiedienst begann mit der Planung eines Wasserkraftwerks mit einer Leistung von 100 Megawatt. Das ist das Vierfache an Leistung.

Im Sommer 2003 wurde mit dem Bau des Wasserkraftwerks in Rheinfelden begonnen. Bis zum Jahr 2007 entstand das neue Stauwehr. Danach folgte der Bau des Maschinenhauses.

2010 wurde zum ersten Mal Strom produziert. 2011 erfolgte die offizielle Einweihung.

Mit einer Jahresproduktion von 600 Millionen Kilowattstunden liefert das Wasserkraftwerk Rheinfelden nun Ökostrom für rund 170.000 Haushalte. Das erspart der Umwelt rund 300 Millionen Kilogramm Kohlendioxid.

Um die natürliche Flusslandschaft zu erhalten, investierte Energiedienst zudem in ökologische Ausgleichsmaßnahmen.

Das Maschinenhaus befindet sich aus hydraulischen Gründen am Schweizer Ufer. Das Oberwasser wurde um 1,4 Meter höher gestaut. Mit einer Wasserspiegelabsenkung im Unterwasser konnte das nutzbare Gefälle von bisher sechs auf neun Meter erhöht werden. Zusammen mit vier leistungsstarken Turbinen und einem Gesamtdurchfluss von 1.500 Kubikmetern Wasser steigt die Leistung von bisher 26 Megawatt (MW) auf rund 100 MW. Die Investition in den Neubau betrug rund 380 Millionen Euro.

Das Stauwehr sorgt für den zur Stromgewinnung notwendigen Aufstau des Rheins und reguliert den Abfluss bei Hochwasser. Das Stauwehr hat sieben Wehröffnungen von jeweils 24,5 Metern Breite. Ein Hochwasser von bis zu 5.400 Kubikmetern Wasser pro Sekunde kann sicher abgeführt werden.



Ökologische Ausgleichsmaßnahmen

Zwei Fischpässe an der Kanalmauer am deutschen Ufer sowie beim Maschinenaus am Schweizer Ufer bieten den Fischen weitere Möglichkeiten, das Kraftwerk zu passieren.

Sie sind auf die Aufstiegsbedürfnisse verschiedener Fische ausgerichtet.

Das Fischaufstiegs- und Laichgewässer am Kraftwerk Rheinfelden zählt zu den wichtigsten Maßnahmen, um die Durchgängigkeit des Fließgewässers für Fische zu gewährleisten. 

Die Tiere können dadurch ungehindert zu Laichgebieten, Futterplätzen oder Winterquartieren wandern.

Das Fischaufstiegs- und Laichgewässer ähnelt in seiner Größe und Gestaltung einem kleinen Schwarzwaldfluss.

Mit Stromschnellen, tiefen Rinnen und Kiesinseln bietet es vielen Tieren Lebensraum und gute Fortpflanzungsverhältnisse.

In Rheinfelden ist eine landschaftliche Besonderheit das Gwild, die natürliche Kalksteinformation unterhalb des Stauwehrs, auf der seltene Moosarten wachsen.

Um das Moos zu erhalten, wird es über eine eigens dafür eingebaute Dotierturbine ständig bewässert.

An den Ufern ober- und unterhalb des neuen Werks wurden an verschiedenen Stellen Buhnen gebaut oder Flachwasserzonen angelegt sowie Kiesbänke geschüttet.

Hier entstanden Laich- und Ruhebereiche für Fische.

Um ungestörte Uferabschnitte für Wasservögel zu schaffen, wurden zum Teil die Wanderwege gezielt vom Ufer weg landeinwärts verlegt.

Die Natur ist sich an diesen Stellen selbst überlassen. Eisvögel finden an Uferanrissen neue Standorte für Bruthöhlen.

Der öffentlich zugängliche Übergang am neuen Kraftwerk ermöglicht es Wanderern und Radfahrern, die vielfältige Natur beidseits des Rheins zu erleben.
 
Ein Wanderweg mit Ruhebänken und zwei Aussichtsplattformen am deutschen Ufer bietet Möglichkeiten, die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten.

Somit entstehen mit dem neuen Wasserkraftwerk neue Erholungsräume auch für den Menschen.

Eine ökologische Begleitkommission betreute die Aufwertungsmaßnahmen von der Planung bis zur Umsetzung.
Dort engagieren sich neben Energiedienst-Mitarbeitern Experten der regionalen Fach- und Genehmigungsbehörden ebenso wie deutsche und schweizerische Vertreter von Umweltschutzorganisationen und Fischereiverbänden.