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Mitarbeiter haben entschieden: Energiedienst kompensiert CO2 mit Wasserkraft in Uganda

Der CO2-Ausstoß von Energiedienst ist sehr gering, und seit Anfang des Jahres arbeitet die Unternehmensgruppe klimaneutral. Das Ziel ist gesetzt: Der Gesamtausstoß soll in den nächsten Jahren noch weiter verringert werden. Um die vorläufig verbleibenden Restmengen von CO2 zu kompensieren, fördert Energiedienst anerkannte Umweltschutzprojekte.
 

 

„In Summe müssen aktuell noch rund 6000 Tonnen pro Jahr kompensiert werden. Das ist so viel, wie ein Steinkohlekraftwerk in sieben bis acht Stunden an CO2 ausstößt.“

Dr. Marco Schillinger, Portfoliomanagement

„Warum müssen wir CO2 kompensieren, wenn wir doch schon klimaneutral sind?“

Das ist eine berechtigte Frage, die im Artikel zur Abstimmung gestellt wurde.

Dazu gilt es, erst einmal Begrifflichkeiten zu klären. Klimaneutral bedeutet nicht, dass wir keine Treibhausgase mehr ausstoßen. Energiedienst ist dabei auf einem guten Weg und stellt zum Beispiel den Fuhrpark, soweit möglich, auf Elektromobilität um. Trotzdem wird es noch einige Zeit dauern, bis Energiedienst praktisch keine Treibhausgase mehr emittiert. Deshalb gleichen wir die noch vorhandenen Emissionen aus, um trotzdem klimaneutral zu sein.

Drei Projekte standen zur Wahl

In der März-Ausgabe der PostED express war Ihre Stimme gefragt. Wir baten Sie, sich zwischen drei Projekten zu entscheiden:

  1. Teesta, Indien: nachhaltige Wasserkraftnutzung in Westbengalen. Am Fluss Teesta im Bezirk Darjeeling im Bundesstaat Westbengalen steht ein Laufwasserkraftwerk. Vier Turbinen mit einer Gesamtleistung von 160 MW erzeugen dort insgesamt 720 GWh Strom pro Jahr.

  2. Ishasha, Uganda: nachhaltige Wasserkraft im Kanungu-Distrikt. Im südwestlichen Uganda produziert ein Laufwasserkraftwerk am Ishasha River rund 30 GWh Ökostrom pro Jahr und versorgt so rund 41.000 Haushalte im ländlichen Kanungu-Distrikt.

  3. Bhadla, Indien: Photovoltaik. Auf landwirtschaftlich nicht nutzbarem Ödland im Distrikt Jodhpur wurde eine PV-Anlage errichtet. Ihre Stromproduktion beträgt rund 798 GWh pro Jahr. Sie erspart der Umwelt 743.000 Tonnen CO2 jährlich und speist ins staatliche Stromnetz ein.

„Ich freue mich, dass unsere Kolleginnen und Kollegen sich für Ishasha entschieden haben. Gerade Wasserkraft passt wunderbar zu Energiedienst. Außerdem ist es schön, dass wir den afrikanischen Kontinent unterstützen, damit er den Anschluss beim Fortschritt und Ausbau von erneuerbaren Energien nicht verliert.“

Selina Harde, Produkte + Marketing-Services

Die Wahl der Energiedienst-Mitarbeiter war eindeutig

61 Prozent stimmten für das Projekt Ishasha/Uganda und nachhaltige Wasserkraft

Das Laufwasserkraftwerk Ishasha am gleichnamigen Fluss liegt im Südwesten Ugandas im Kanungu-Distrikt – etwas außerhalb des Bwindi-Forest-Nationalparks. Das Kraftwerk wird mit einer Stahlrohrleitung und zwei Francis-Turbinen zum Antrieb eines Generators betrieben. Die Leistung beträgt 6,6 MW und produziert etwa 30 GWh saubere Elektrizität pro Jahr. Das Wasser wird flussabwärts des Kraftwerks in den Ishasha zurückgeleitet. Dieses Projekt verbessert die Zuverlässigkeit der Stromversorgung von 41.000 Haushalten im Distrikt Kanungu und einer großen Anzahl von Nichtwohngebäuden.

Uganda gehört zu den ärmsten Ländern der Welt

Nach Jahrzehnten des Krieges und politischer Unbeständigkeit hatte Uganda eine Periode anhaltenden wirtschaftlichen Wachstums in Kombination mit Armutsbekämpfung bis 2010. Nicht zuletzt ungünstige Wetterereignisse wie starke Regenfälle haben allerdings die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren verlangsamt. Trotz fruchtbarer Böden und beträchtlicher natürlicher Ressourcen gehört Uganda nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt, die darum kämpfen, einen angemessenen Lebensstandard für viele Bürger zu erreichen.

Nur ein Viertel der Bevölkerung hat Zugang zu Elektrizität

Vor allem in den ländlichen Gebieten ist ein Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage, die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Nur etwa ein Viertel der Bevölkerung hat Zugang zu Elektrizität. Vor allem in ländlichen Gebieten kommen bis zu 90 % der verbrauchten Energie aus der Verbrennung von Biomasse. Dies führt nicht nur zu Luftverschmutzung in Innenräumen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sondern auch zu Druck auf die natürlichen Ressourcen des Landes.

Investitionen in erneuerbare Energien sind zur Verbesserung der Versorgung unerlässlich. Sie stabilisieren die wirtschaftliche Entwicklung und dämmen gleichzeitig die Gefahren des Klimawandels ein. Uganda ist reich an Wasserkraft. Während sich die meisten Projekte in diesem Sektor auf die Nutzung des Nilwassers konzentriert haben, haben kleine Projekte ein großes Potenzial, um die Bedürfnisse der Menschen in den ländlichen Gebieten des Landes zu erfüllen.

 

Projektstandards von FirstClimate

Der Verified Carbon Standard (VCS) ist ein weltweiter Standard für die Validierung und Verifizierung freiwilliger Kohlenstoff-Emissionsreduktionen. Emissionsreduktionen aus VCS-Projekten müssen real, messbar, dauerhaft, zusätzlich, einzigartig, transparent und durch Dritte verifiziert sein. Bewertet vor dem Hintergrund des Gesamtvolumens der Emissionsreduktionen ist VCS der weltweit führende Standard für freiwillige Kohlenstoffkompensationen.

Übersetzung der Projektstandards von FirstClimate

Dieses Projekt nutzt saubere Wasserkraft zur Energiegewinnung und trägt zu einer verbesserten lokalen Energieversorgung bei. Vor Projektbeginn liefen lokale Haushalte entweder mit ineffizienten und umweltbelastenden Dieselgeneratoren oder hatten überhaupt keinen Zugang zu Elektrizität.

 

Das Projekt demonstriert die Tragfähigkeit kleiner netzgekoppelter Wasserkraftprojekte in Uganda. Es wird dazu beitragen, den Einsatz netzgekoppelter erneuerbarer Energietechnologien im Land zu fördern und zu kommerzialisieren.

 

Durch die Verdrängung von Elektrizität aus Kraftwerken, die auf fossilen Brennstoffen basieren, verbessert das Projekt die lokale Luftqualität, indem es die mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe verbundenen Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Ruß, Stickoxide und Partikel reduziert. Darüber hinaus trägt das Projekt dazu bei, die Entwaldung zu verlangsamen, da es eine Alternative für Biomasse als Energiequelle bietet.

 

Das Projekt schafft Beschäftigungsmöglichkeiten für qualifiziertes und unqualifiziertes Personal während Bau, Betrieb und Wartung der Anlage. Baumaterialien werden, wo immer möglich, lokal beschafft.

 

Das Projekt trägt zur Eindämmung des Klimawandels bei, indem es Kohlenstoffemissionen vermeidet. Die Emissionsreduktionen dieses Projekts belaufen sich auf 20.000 t CO2 pro Jahr.

 


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