Energiedienst und Stadtwerke Rheinfelden (Baden) legen Nahwärme-Netze zusammen

• Stadtwerke Rheinfelden (Baden) und Energiedienst unterzeichneten am 3. Februar einen Kooperationsvertrag 
• Langfristige Zusammenarbeit bei der Nahwärmeversorgung und die Zusammenlegung der beiden Nahwärmenetze beschlossen

Rheinfelden, 03.02.2022. In Kürze verknüpfen Stadtwerke und Energiedienst ihre Wärmenetze. Die Ausschreibung dazu läuft. Das Wärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden besteht seit 2015 und umfasst über zehn Kilometer Wärmeleitungen. Es versorgt zahlreiche Haushalte und kommunale Gebäude mit nachhaltiger Nahwärme. Die Stadtwerke nutzen bisher hocheffiziente Blockheizkraftwerke und zwei Biomassekessel. Im Bereich Grendelmatt baute Energiedienst im Jahr 2017/ 2018 ein Nahwärmenetz für Liegenschaften der städtischen Wohnbau und weitere Anschlussnehmer auf. Dieses Netz wurde in den Folgejahren leicht erweitert. Seit Dezember 2020 versorgt Abwärme aus einem Produktionsprozess des Rheinfelder Produktionsstandorts von Evonik das Nahwärmenetz.

Mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze, der im Mai 2022 erfolgen soll, wird der Großteil des Wärmebedarfs über die Nutzung der industriellen Abwärme von Evonik getragen. Dazu errichten die Stadtwerke eine weitere Abwärmeauskopplung bei der Evonik. So steht die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen der Stadt Rheinfelden zur Verfügung. Das Projekt leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz, denn Nahwärme aus Abwärme ist eine umweltfreundliche Wärmeversorgung. Sie erspart der Stadt rund 10.000 Tonnen CO2-Ausstoß jährlich. 

Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister von Rheinfelden sagt dazu: "Der Zusammenschluss unserer Nahwärmenetze bietet die Chance, das gesamte Stadtgebiet mit Nahwärme zu versorgen und ist für mich ein starkes Zeichen für den Klimaschutz. Zugleich zeigt die Partnerschaft, dass wir für den Klimaschutz gemeinsam neue Wege gehen müssen und können. Das stimmt mich auch für die Zukunft zuversichtlich."

„Die Zusammenlegung der beiden Netze könnte zu keinem besseren Zeitpunkt erfolgen“, so Jörg Reichert, Vorstand der Energiedienst AG. „Wir erleben gerade historisch hohe Energiepreise. Doch der Preis für
industrielle Abwärme ist konstant und schwankt deshalb nicht in dem Ausmaß, wie wir es jetzt bei Gas sehen. Das bedeutet Verlässlichkeit für Kunden und Unternehmen. Darüber hinaus tun wir eine Menge für den Klimaschutz. Wir verwenden die industrielle Abwärme, die sonst ungenutzt in die Umwelt gehen würde, für eine nachhaltige Wärmeversorgung von Wohnungen und Gewerbe. So fördern wir die Wärmewende.“

Mit dem Zusammenlegen der Netze geht auch eine Vereinheitlichung der Standards einher, etwa bei der Regeltechnik, Hausanschlüssen, Übergabestationen und Einspeisepunkten.

Stadtwerke und Energiedienst schaffen mit der Zusammenlegung die Grundlage für eine umfassende und nachhaltige Wärmeversorgung in Rheinfelden. Das Angebot an die Gebäudeeigentümer, sich an das Netz anzuschließen, ist damit gemacht. 

Informations- und Beratungsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger sind geplant. Darin wollen Stadtwerke und Energiedienst unter anderem über gesetzliche Anforderungen bei der Erneuerung der Heizung, Anschlussvoraussetzungen ans Wärmenetz und Fördermöglichkeiten für den Anschluss und Sanierung informieren. Beratungen über weitere Angeboten für Gebäudeeigentümer wie die Integration eines Breitbandanschlusses oder eine komplette Energielösung mit Photovoltaik-Anlage und Elektromobilität ergänzen die Informationsveranstaltungen. 

Von diesem wichtigen Schritt für die Energiewende in Rheinfelden sollen auch die zukünftigen Kunden profitieren. Deshalb erhalten die Kunden, die aus den ersten 100 Anfragen hervorgehen, beim Anschluss an das Wärmenetz zwei Monate lang die Wärme-Energie kostenfrei. 

Mehr Infos dazu gibt es auf den Webseiten

www.naturenergie.de/neukundenpraemie
https://www.stadtwerke-rheinfelden.de/waerme 


Technische Daten des Nahwärmenetzes

Das Netz der Stadtwerke umfasst eine Trassenlänge von mehr als zehn Kilometer und mehr als 100 Hausanschlüsse. Die Wärmeversorgung erfolgt über acht Einspeisepunkte, zusätzlich zur Abwärme, welche ab Sommer 2022 fließt, betreiben die Stadtwerke vier hocheffiziente Blockheizkraftwerke und nutzen die Wärme von zwei Biomassefeuerungen. Als Ausfallreserve werden insgesamt acht Erdgaskessel vorgehalten, die nur bei extremer Kälte oder Störungen zum Einsatz kommen. 

Das Netz von Energiedienst umfasst rund 42 Anschlussnehmer mit einer Gesamtabnahme von rund 2 Millionen kWh. Die Versorgung stellt Energiedienst seit 2020 durch die Abwärmeauskopplung von 5,2 MW Abwärme beim Industrieunternehmen Evonik sicher. Die Leistung stellt aktuell ein Vielfaches des tatsächlichen Bedarfs dar. Diese Wärmeleistung steht ganzjährig zur Verfügung. Mit überschüssiger Wärme erzeugt Energiedienst Strom mittels ORC-Technik (Organic Rankine Cycle) und nutzt diesen Strom größtenteils selbst. Zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit hält Energiedienst zwei Gaskessel mit jeweils 850 kW vor.
 

Bild: Wärmeversorgung der Zukunft: Dr. Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Energiedienst, und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt (von links) unterzeichnen den Kooperationsvertrag

 

Stadtwerke Rheinfelden

Die Stadtwerke Rheinfelden sind ein Eigenbetrieb der Stadt Rheinfelden. Neben der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Gesamtstadt wird seit 2015 ein Wärmenetz im Stadtgebiet von Rheinfelden aufgebaut. Innerhalb weniger Jahre ist es gelungen die öffentlichen Gebäude der Kernstadt, die Gewerbeschule des Landkreises und verschiedenste private Kunden an das Wärmenetz anzubinden. Die Auskoppelung von Industrieabwärme stellt ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung des Wärmenetzes dar und wird vom Bundesministerium für Umwelt als kommunales Klimaschutz Modelprojekt gefördert. Die Stadtwerke nutzen neben der Abwärme auch Wärme aus vier hocheffizienten Blockheizkraftwerken und zwei Biomassefeuerungen um die Wärmeversorgung des Wärmenetzes Rheinfelden sicherzustellen. 

Mehr Infos unter: https://www.stadtwerke-rheinfelden.de/willkommen
 

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist die Gruppe klimaneutral, indem sie CO2-Emissionen vermeidet und reduziert. Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen (energiedienst.de/klimaneutralität). Die als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnete Energiedienst-Gruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt unter der Marke NaturEnergie Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschliesslich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die my-e-car GmbH, die EnAlpin AG, Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

Mehr Infos unter: www.energiedienst.de/presse
Folgen Sie uns auch auf Twitter www.twitter.com/energiedienst