Investitionen in den Klimaschutz bieten der regionalen Wirtschaft Chancen
Rheinfelden, 18. November 2024. Wie werden Unternehmen zukunftsfähig? Und was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun? Um diese Fragen ging es beim Praxistreff Innovation, der neuen Veranstaltungsreihe der naturenergie hochrhein AG. Das Format richtet sich an Geschäftskunden des Unternehmens aus der Region. Der Fokus liegt dabei auf praxisnahen und umsetzbaren Beispielen, die den Teilnehmenden helfen sollen, konkrete Schritte in Richtung Zukunftsfähigkeit zu machen.
Zur ersten Ausgabe kamen am 6. November etwa 30 Geschäftsführer, Inhaber und Einkäufer von Unternehmen an den Rheinfelder Standort von naturenergie. Darunter waren Vertreter von Unternehmen wie Evonik, Roche, Schleith und Endress+Hauser. Sie nutzten die Gelegenheit, Impulse in Sachen Nachhaltigkeit mitzunehmen sowie sich mit den weiteren Gästen und Geschäftskundenbetreuern von naturenergie auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. „Denn nur durch enge Zusammenarbeit können wir etwas erreichen“, betonte Anne Sophie Kirchner, bei naturenergie zuständig für Organisations- und Personalentwicklung, die die Veranstaltung moderierte.
Wunsch nach Plattform zum Austauschen
Wie groß der Bedarf eines Austauschs ist, zeigte die Wortmeldung eines Bauunternehmers aus dem Landkreis Lörrach: „Ich bin hier, um etwas mitzunehmen.“ Er erzählte, dass er seine Firma nachhaltiger gestalten will. Dabei frage er sich, wie er Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten bei diesem Prozess mitnehmen kann. Allerdings stoße der Betonbauer in seiner Branche oft an Grenzen. „Es fehlt an einer Plattform“, fügte er hinzu. Er sei zum Praxistreff Innovation gekommen, um Antworten zu bekommen.
Als Antwortgeber fungierte in diesem Fall der Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Christian Berg. Der Hochschuldozent und Politikerberater war aus Schleswig-Holstein ans südliche Ende der Republik nach Rheinfelden gereist. Dort zeigte er in seinem Vortrag unter anderem die Chancen auf, die sich Unternehmen bieten, wenn sie auf Nachhaltigkeit setzen. „Den Trend zur Nachhaltigkeit dürfen wir nicht ignorieren. Wir müssen sie als Innovationstreiber verstehen“, erklärte Berg.
Als eines von mehreren Beispielen nannte der Experte die Rügenwalder Mühle. Das ursprünglich auf Wurstwaren spezialisierte Unternehmen mache inzwischen mehr Umsatz mit vegetarischem Fleischersatz als mit Produkten, die Fleisch enthalten. „Das Konsumverhalten der Menschen ändert sich. Wer dies erkennt, kann profitieren“, erklärte der Referent.
Unternehmen übernehmen Verantwortung
Christian Berg ging außerdem auf die veränderte Rolle von Unternehmen ein. Der Wert von Unternehmen werde heute auch daran gemessen, wie stark diese sich als gesellschaftliche Akteure positionieren. „Wir müssen unsere Ziele an den planetaren Grenzen ausrichten“, betonte er mit Blick auf das Ökosystem der Erde.
Statt immer weiter ständig auf Kosten der Umwelt zu wirtschaften, hätten Weltkonzerne wie Puma, Unilever und L’Oréal erkannt, dass sie eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Christian Berg nannte in diesem Zusammenhang auch das gemeinsame Projekt von naturenergie und Evonik, das in Rheinfelden 10.000 Haushalte und ein Gewerbegebiet seit einigen Jahren mit Wärme aus industrieller Abwärme versorgt. „Sie haben frühzeitig die Chance erkannt“, lobte er.
„Wir von naturenergie sehen uns als Vorreiter für nachhaltige Innovationen hier in der Region“, sagte Tobias Erhart, Teamleiter im Vertrieb für Geschäftskunden, in seiner Begrüßung. Als Beispiel nannte er den Energiecampus in Wyhlen, wo naturenergie aktiv an Projekten zur Wasserstoffnutzung arbeitet.
Schritt in Richtung emissionsfreie Zukunft
Neben der von Christian Berg erwähnten Abwärmenutzung in Rheinfelden nannte Tobias Erhart drei weitere Beispiele, die das Engagement von naturenergie in Sachen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit in der Region unterstreichen: Im Bereich Photovoltaik ist dies das Projekt der STOBAG in Wutöschingen und im Bereich E-Mobilität die Ladeinfrastruktur für Endress+Hauser. Dass der B2B-Vertrieb ab 2025 ausschließlich Ökostrom anbietet, sei viertens ein „Alleinstellungsmerkmal und ein klarer Schritt in Richtung emissionsfreie Zukunft“.
„Wir als Unternehmen – und insbesondere als Energieversorger – tragen eine immense Verantwortung, die regionale Nachhaltigkeit aktiv zu fördern. Diese Verantwortung nehmen wir ernst, und wir verstehen uns als Partner, der gemeinsam mit Ihnen an einer nachhaltigen Zukunft arbeitet“, sagte Tobias Erhart an die Unternehmensvertreter gewandt.
Nach Christian Bergs Vortrag und einer kurzen Diskussionsrunde setzten Referent, Gäste und Mitarbeitende die Gespräche beim Apéro mit Fingerfood und Getränken fort. Dabei gab es von vielen Seiten positives Feedback für den Auftakt des Praxistreffs Innovation.
Bild 1: Der Nachhaltigkeitsexperte Christian Berg (links) hielt einen inspirierenden Vortrag über die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Anne Sophie Kirchner und Tobias Erhart (rechts) von naturenergie führten durch die Veranstaltung. Foto: naturenergie
Bild 2: Die Teilnehmenden am Praxistreff Innovation lauschten gebannt dem Vortrag von Christian Berg im Personalrestaurant am Rheinfelder Standort von naturenergie. Foto: naturenergie
Unternehmensinformation
Die naturenergie hochrhein AG ist ein deutsch-schweizerisches Unternehmen mit Hauptsitz in Rheinfelden, das als regionale Partnerin Menschen, Kommunen und Unternehmen zum nachhaltigen Leben und Wirtschaften in Südbaden und der Schweiz befähigt.
Das Unternehmen gestaltet mit ganzheitlichen Energielösungen die Rahmenbedingungen zum Gelingen der Energiewende. Sie erzeugt und vertreibt erneuerbare Energie aus Wasser- und Sonnenkraft. Das Produkt- und Dienstleistungsportfolio umfasst die Bereiche Photovoltaik, Wärme, Bauen und Wohnen sowie Elektromobilität.
Die naturenergie hochrein AG ist Teil der naturenergie holding AG, die im Jahr 2023 mit rund 1.340 Mitarbeitenden einen Umsatz von 1,97 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Sie ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. www.naturenergie.de