Spatenstich für Verbindungsleitung der Nahwärmenetze in Rheinfelden
Rheinfelden, 28. April 2022. Mit einem offiziellen Spatenstich am 28. April haben die Stadtwerke Rheinfelden und Energiedienst die Bauarbeiten für die Zusammenlegung ihrer Nahwärmenetze in Rheinfelden begonnen. Damit gaben Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, sowie Vertreter der Stadtwerke Rheinfelden und Energiedienst den Startschuss für die rund 320 Meter lange Leitung zur Verbindung der beiden bestehenden Nahwärmenetze.
Verlegt wird die Verbindungsleitung mit einer Kapazität von etwa 4.000 kW von der Scheffelstraße in östlicher Richtung durch die Schwedenstraße und Karl-Fürstenberg-Straße bis zur Oberen Kanalstraße. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen sein.
„Wir freuen uns, heute mit den Arbeiten für die Verbindungsleitung loslegen zu können. Die guten und kooperativen Gespräche zwischen den Stadtwerken und Energiedienst haben den Spatenstich erst möglich gemacht“, so Jörg Reichert. „Die Zusammenlegung der Wärmenetze und die Abwärmenutzung sind für Rheinfelden eine große Chance, fossile Energieträger zu verdrängen.“
Mit dem Zusammenschluss der beiden Nahwärmenetze wird der Großteil des Wärmebedarfs über die Nutzung der industriellen Abwärme von Evonik getragen. Dazu errichten die Stadtwerke eine weitere Abwärmeauskopplung bei der Evonik. So steht die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen der Stadt Rheinfelden zur Verfügung. Das Projekt leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz und erspart der Stadt rund 10.000 Tonnen CO2-Ausstoß jährlich.
Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister von Rheinfelden sagt dazu: "Der Zusammenschluss unserer Nahwärmenetze bietet nicht nur die Chance, das gesamte Stadtgebiet mit Nahwärme zu versorgen, sondern ist auch ein starkes Zeichen für den Klimaschutz. Zugleich zeigt die Partnerschaft, dass wir für das Erreichen der Klimaziele gemeinsam neue Wege gehen müssen und können. Das stimmt mich auch für die Zukunft zuversichtlich."
Das Wärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden besteht seit 2015 und umfasst über zehn Kilometer Wärmeleitungen. Es versorgt zahlreiche Haushalte und kommunale Gebäude mit nachhaltiger Nahwärme. Im Bereich Grendelmatt baute Energiedienst im Jahr 2017/ 2018 ein Nahwärmenetz für Liegenschaften der städtischen Wohnbau und weitere Anschlussnehmer auf. Dieses Netz wurde in den Folgejahren leicht erweitert. Seit Dezember 2020 versorgt Abwärme aus einem Produktionsprozess des Rheinfelder Produktionsstandorts von Evonik das Nahwärmenetz.
Entlang der zu errichtenden Verbindungsleitung konnte Energiedienst über 50 Prozent der Anrainer für einen Anschluss an das Nahwärmenetz gewinnen. Zudem erweitert Energiedienst dieses Jahr im Zuge der Bauarbeiten das Nahwärmenetz in der Karl-Fürstenberg-Straße und in der Schildgasse.
Stadtwerke und Energiedienst schaffen mit der Zusammenlegung die Grundlage für eine umfassende und nachhaltige Wärmeversorgung in Rheinfelden. Das Angebot an die Gebäudeeigentümer, sich an das Netz anzuschließen, ist damit gemacht. Informations- und Beratungsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger sind geplant. Darin wollen Stadtwerke und Energiedienst unter anderem über gesetzliche Anforderungen bei der Erneuerung der Heizung, Anschlussvoraussetzungen ans Wärmenetz und Fördermöglichkeiten für den Anschluss und Sanierung informieren. Beratungen über weitere Angeboten für Gebäudeeigentümer wie die Integration eines Breitbandanschlusses oder eine komplette Energielösung mit Photovoltaik-Anlage und Elektromobilität ergänzen die Informationsveranstaltungen.
Technische Daten des Nahwärmenetzes
Das Netz der Stadtwerke umfasst eine Trassenlänge von mehr als zehn Kilometer und mehr als 100 Hausanschlüsse, im Jahr 2022 werden rund 8 Million kWh an die Abnehmer geliefert. Die Wärmeversorgung erfolgt über acht Einspeisepunkte, zusätzlich zur Abwärme mit einer Leistung von 2 MW, welche ab Sommer 2022 fließt, betreiben die Stadtwerke vier hocheffiziente Blockheizkraftwerke und nutzen die Wärme von zwei Biomassefeuerungen. Als Ausfallreserve werden insgesamt acht Erdgaskessel vorgehalten, die nur bei extremer Kälte oder Störungen zum Einsatz kommen.
Das Netz von Energiedienst umfasst rund 42 Anschlussnehmer mit einer Gesamtabnahme von rund 2 Millionen kWh. Die Versorgung stellt Energiedienst seit 2020 durch die Abwärmeauskopplung von 5,2 MW Abwärme beim Industrieunternehmen Evonik sicher. Die Leistung stellt aktuell ein Vielfaches des tatsächlichen Bedarfs dar. Diese Wärmeleistung steht ganzjährig zur Verfügung. Mit überschüssiger Wärme erzeugt Energiedienst Strom mittels ORC-Technik (Organic Rankine Cycle) und nutzt diesen Strom größtenteils selbst. Zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit hält Energiedienst zwei Gaskessel mit jeweils 850 kW vor.
Stadtwerke Rheinfelden
Die Stadtwerke Rheinfelden sind ein Eigenbetrieb der Stadt Rheinfelden. Neben der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Gesamtstadt wird seit 2015 ein Wärmenetz im Stadtgebiet von Rheinfelden aufgebaut. Innerhalb weniger Jahre ist es gelungen die öffentlichen Gebäude der Kernstadt, die Gewerbeschule des Landkreises und verschiedenste private Kunden an das Wärmenetz anzubinden. Die Auskoppelung von Industrieabwärme stellt ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung des Wärmenetzes dar und wird vom Bundesministerium für Umwelt als kommunales Klimaschutz Modelprojekt gefördert. Die Stadtwerke nutzen neben der Abwärme auch Wärme aus vier hocheffizienten Blockheizkraftwerken und zwei Biomassefeuerungen um die Wärmeversorgung des Wärmenetzes Rheinfelden sicherzustellen.
Mehr Infos unter: https://www.stadtwerke-rheinfelden.de/willkommen
Bild: Stefan Schlachter (Energiedienst), Paul Kempf (Verbandsgeschäftsführer Zweckverband Breitbandversorgung), Jörg Reichert (Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG), Tobias Obert (Leiter Stadtwerke Rheinfelden) und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt beim Spatenstich (von links).
Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist die Gruppe klimaneutral, indem sie CO2-Emissionen vermeidet und reduziert. Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen (energiedienst.de/klimaneutralität). Die als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnete Energiedienst-Gruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt unter der Marke NaturEnergie Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschließlich E-CarSharing.
Die Energiedienst-Gruppe beliefert rund 290.000 Kundinnen und Kunden mit Strom. Sie beschäftigt über 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die my-e-car GmbH, die EnAlpin AG, Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).
Mehr Infos unter: www.energiedienst.de/presse
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