Ein Zusammenschluss für die Gegenwart und Zukunft

• Stadt Rheinfelden und Energiedienst nehmen die Verbindung ihrer Wärmenetze offiziell in Betrieb
• Anteil klimafreundlicher Wärmemenge im Netz wird weiter erhöht
• Weitere Haushalte profitieren von nachhaltiger Wärmeversorgung

Rheinfelden, 27. Januar 2023. Die Stadtwerke Rheinfelden (Baden) und Energiedienst gehen bei der Wärmeversorgung Rheinfeldens gemeinsame Wege und legen dazu ihre Nahwärmenetze zusammen. Der Spatenstich dafür erfolgte im April des vergangenen Jahres, nun wurde die neue Verbindungsleitung offiziell in Betrieb genommen.

Mit der Einweihung der Verbindungsleitung haben die Stadt und Energiedienst einen weiteren großen Schritt für die klimafreundliche Wärmeversorgung Rheinfeldens getätigt. Die neue rund 320 Meter lange Leitung verläuft von der Scheffelstraße in östlicher Richtung durch die Schwedenstraße und Karl-Fürstenberg-Straße bis zur Oberen Kanalstraße und verbindet hydraulisch das von Energiedienst betriebene und aus Abwärme der Evonik gespeiste Nahwärmenetz Grendelmatt mit dem städtischen Nahwärmenetz. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf rund eine halbe Million Euro – eine Investition in die Zukunft.

Zusammenlegung als Basis für nachhaltige Wärmeversorgung

„Durch die Zusammenlegung unserer Wärmenetze haben wir eine hervorragende Grundlage für eine umfassende und nachhaltige Wärmeversorgung in Rheinfelden geschaffen, von der viele Bewohnerinnen und Bewohner profitieren werden. Besonders die aktuelle Energiekrise bestätigt uns in unserem Ziel, eine langfristig verlässliche Versorgung in Rheinfelden zu erreichen und die Abkehr von fossilen Energieträgern weiter voranzutreiben“ betonte Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung Energiedienst Holding AG.

Um diese Abkehr zu beschleunigen, errichteten die Stadtwerke eine weitere, neben der von Energiedienst vorhandenen, Abwärmeauskopplung bei Evonik. So steht den verbundenen Nahwärmenetzen nun die nachhaltige Wärmemenge aus zwei industriellen Abwärmequellen zur Verfügung. Damit leistet das Projekt einen großen Beitrag zum Klimaschutz und erspart der Stadt rund 10.000 Tonnen CO2-Ausstoß jährlich.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt begrüßt die Kooperation als wichtiges Zeichen in Rheinfelden für die Zeitenwende in der Wärmeversorgung. „Im Miteinander der Versorgungsträger sind wir in Rheinfelden gut gerüstet für die Wärmewende im Zeichen des Klimaschutzes“.

Zusammenlegung bringt Vorteile

Das Wärmenetz der Stadtwerke Rheinfelden besteht seit 2015 und umfasst 12 Kilometer Wärmeleitungen. Es versorgt zahlreiche Haushalte und kommunale Gebäude mit nachhaltiger Nahwärme. Im Bereich Grendelmatt baute Energiedienst im Jahr 2017 ein Nahwärmenetz für Liegenschaften der städtischen Wohnbau und weitere Anschlussnehmer auf. Dieses Netz wurde in den Folgejahren erweitert. Seit Dezember 2020 versorgt Energiedienst das Nahwärmenetz mit Abwärme aus den Produktionsprozessen des Rheinfelder Produktionsstandorts von Evonik.

Mit der Zusammenlegung erhöht sich die Redundanz und die Versorgungssicherheit. Zugleich wächst der Anteil an Abwärme im Netz, was wesentlich zu einer klimafreundlichen Versorgung beiträgt. Darüber hinaus können entlang der neuen Verbindungsleitung weitere Haushalte mit der nachhaltigen Wärme versorgt werden. Bereits jetzt beziehen mehrere Anschlussnehmer in Summe 570.000 kWh Wärme entlang der Verbindungsleitung.

Bewährte Partnerschaft

„Wir sind längst kein reiner Energieanbieter und Netzbetreiber, – sondern ein ganzheitlicher Infrastrukturanbieter, dessen Ziel es ist, mit innovativen und klimaschonenden Wärme- und Energielösungen die Energiewende in der Region voranzubringen und den Klimaveränderungen etwas entgegenzusetzen“, erklärte Jörg Reichert.

„Die Regionalität und eine bewährte Partnerschaft waren indes auch für die Kommune ausschlaggebend für die Zusammenlegung“, erläuterte Klaus Eberhardt.

Technische Daten des Nahwärmenetzes

Das Netz der Stadtwerke umfasst eine Trassenlänge von mehr als 12 Kilometer und über 120 Hausanschlüsse, ab dem Jahr 2023 werden rund 12 Millionen kWh an die Abnehmer geliefert. Die Wärmeversorgung erfolgt über zehn Einspeisepunkte, zusätzlich zur Abwärme mit einer Leistung von 2 MW, welche seit Herbst 2022 fließt, betreiben die Stadtwerke vier hocheffiziente Blockheizkraftwerke und nutzen die Wärme von zwei Biomassefeuerungen. Als Ausfallreserve werden insgesamt elf Erdgaskessel vorgehalten, die nur bei extremer Kälte oder Störungen zum Einsatz kommen.

Das Netz von Energiedienst umfasst rund 42 Anschlussnehmer mit einer Gesamtabnahme von rund 3 Millionen kWh. Die Versorgung stellt Energiedienst seit 2020 durch die Abwärmeauskopplung von 5,2 MW Abwärme beim Industrieunternehmen Evonik sicher. Die Leistung stellt aktuell ein Vielfaches des tatsächlichen Bedarfs dar. Diese Wärmeleistung steht ganzjährig zur Verfügung. Mit überschüssiger Wärme erzeugt Energiedienst Strom mittels ORC-Technik (Organic Rankine Cycle) und nutzt diesen Strom größtenteils selbst. Zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit hält Energiedienst zwei Gaskessel mit jeweils 850 kW vor.

Bild: Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, und Rheinfeldens Oberbürgmeister Klaus Eberhardt nehmen die Verbindungsleitung in Betrieb.

Stadtwerke Rheinfelden

Die Stadtwerke Rheinfelden sind ein Eigenbetrieb der Stadt Rheinfelden. Neben der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Gesamtstadt wird seit 2015 ein Wärmenetz im Stadtgebiet von Rheinfelden aufgebaut. Innerhalb weniger Jahre ist es gelungen die öffentlichen Gebäude der Kernstadt, die Gewerbeschule des Landkreises und verschiedenste private Kunden an das Wärmenetz anzubinden. Die Auskoppelung von Industrieabwärme stellt einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung des Wärmenetzes dar und wurde vom Bundesministerium für Umwelt als kommunales Klimaschutz Modelprojekt gefördert.

Mehr Infos unter: www.stadtwerke-rheinfelden.de/willkommen

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist die Gruppe klimaneutral, indem sie CO2-Emissionen vermeidet und reduziert. Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen (energiedienst.de/klimaneutralität). Die als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnete Energiedienst-Gruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt unter der Marke NaturEnergie Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschließlich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert rund 290.000 Kundinnen und Kunden mit Strom. Sie beschäftigt über 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die my-e-car GmbH, die EnAlpin AG und die tritec-winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

Mehr Infos unter: www.energiedienst.de/presse